Grüner Blick

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November

2024

Bänke im öffentlichen Raum

Beteiligungsformate müssen für alle gleich gelten

Die Aufstellung von Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum soll sich am Konzept für senioren-, behinderten- und bedarfsgerechte Bänke orientieren. Das hat die Stadtverordnetenversammlung Ende Dezember 2023 einstimmig entschieden. Das Konzept ist derzeit in Arbeit. Die SPD ist nun mit einem Antrag gescheitert, in dem sie fordert, dass Senioren- und Behindertenbeirat besonders berücksichtigt werden.

„Der Antrag greift einer demokratischen Abstimmung vor. Er will, dass eine Zielgruppe besonders berücksichtigt wird. Damit können verschiedene Argumente nicht mehr gleichrangig diskutiert werden. Was ist mit Bedarfen von jungen Menschen, mit stadtplanerischen Gesichtspunkten, Kosten? Es geht hier im Antragstextgenau nicht um Beteiligungsformate, sondern um eine Vorfestlegung von Bedarfenfür eine Zielgruppe“, Anja Lipschik, sozialpolitische Sprecherin der Rathausgrünen.

Gelungenes Beispiel Wilhelmshöher Allee

Für Lipschik spiegelt der SPD-Antrag in seiner Begründung den ganzen Ärger zum Thema Bänke wider: So sind es laut SPD zu wenige oder falsche Modelle, sie sind nicht schön genug oder aus falschem Material oder zu niedrig, sie haben keine Rücken- und/oder Armlehnen, sie fehlen an Haltestellen und Pflegeeinrichtungen, es gibt keine Möglichkeit, dass der Ortsbeirat neue Bankstandorte vorschlägt, ohne dass eine Bank abgebaut wird. Den Ärger kann Lipschik verstehen.

„Der Antrag hilft da aber kein Stück weiter. Was wir brauchen, ist mehr Sachlichkeit. Da es unterschiedliche Bedarfe, Geschmäcker und stadtplanerische Ziele gibt, müssen Pläne für neue Bänke natürlich erst im Ortsbeirat und dann im Ausschuss besprochen werden.“ Anja Lipschik, sozialpolitische Sprecherin der Rathausgrünen.

Als gelungenes Beispiel nennt sie die Möblierung der Wilhelmshöher Allee mit einheitlichen sehr hochwertigen Bänken. Sie betont: „Für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen sind Bänke die Möglichkeit, am Leben teilzuhaben, sich im Quartier und in der Innenstadt aufzuhalten, dabei zu sein, Menschen zu sehen, ihre Wege zu erledigen. Bänke sollen gefallen, gut nutzbar sein, dort stehen, wo sie gebraucht werden, unsere Stadt liebenswerter machen und die Menschen einladen zu verweilen.“