Grüner Blick

04

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September

2025

Engagement gegen Sucht- und Drogenprobleme

Interdisziplinäres Feld

Die kommunale Sucht- und Drogenpolitik ist grundsätzlich ein wichtiges und sehr interdisziplinäres Politikfeld. Es betrifft die Dezernate Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung sowie Stadtplanung. Kassel passt die Strukturen den Herausforderungen an und richtet vorerst keine Stelle Suchtbeauftragte*r für die Stadt ein. Die Stadtverordneten haben einem Antrag der Linken-Fraktion eine Absage erteilt. Kassel hat den Verein Drogenhilfe Nordhessen und das Diakonische Werk mit den Leistungen für die Stadt beauftragt.

Sich verändernde Herausforderungen

„Das strukturelle Engagement für dasThema und die dezernatsübergreifende Zusammenarbeit kommt und muss von den Dezernent*innen selbst kommen mit Beteiligung der Träger. Denn die Angebote müssen den sich verändernden Herausforderungen angepasst werden, wie zum Beispiel psychische Probleme von Jugendlichen nach Corona, verändertes Konsumverhalten, Crack, Mediensucht oder Beratungsbedarfe nach der Cannabisfreigabe." Anja Lipschik, Sprecherin der Rathausgrünen für Sucht- und Drogenpolitik

Insgesamt haben die Träger im Jahr 2023 1,36 Millionen Euro Förderung für ihre Leistungen bekommen. Der Haushaltsplan zeigt, dass alle Projekte 2025 und 2026 fortgeführt werden und die Förderungen aufgrund der steigenden Kosten dafür deutlich nach oben angepasst wurden.

Weitreichende Angebote

Prävention ist laut Lipschik nur ein Bereich der Arbeit. Die Webseiten der Drogenhilfe Nordhessen oder des Diakonischen Werks machen deutlich, wie weitreichend deren Angebote sind.

„Denn Drogenpolitik ist nicht nur das städtische Handeln auf dem Lutherplatz, auch wenn das oft der erste Eindruck ist. Rund 20 Prozent der gesamten Bevölkerung konsumiert zu viel Alkohol." Anja Lipschik, Sprecherin der Rathausgrünen für Sucht- und Drogenpolitik

Es brauche Zeit, damit sich die neu eingesetzte Planungsgruppe über zukünftige Ziele und Strukturen der Zusammenarbeit einig ist. Wichtig ist aus ihrer Sicht, dass die Freien Träger Drogenhilfe Nordhessen und Diakonie mit eingebunden werden. „Auf dieser dann entwickelten Grundlage, kann zu einem späteren Zeitpunkt überlegt werden, in welcher Form sich diese Aufgaben in der Verwaltung verankern lassen.“