Grüner Blick
11
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December
2025
In Harleshausen wird ein Ort entstehen, an dem unheilbar erkrankte Menschen in ihrer letzten Lebensphase fürsorglich begleitet werden. Die Stadtverordneten haben dem städtischen Bebauungsplan Im Grund-Hospiz zugestimmt. Damit kann die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen eine neue Palliativeinrichtung am Geilebach bauen. Das bestehende, im Jahr 2000 gebaute Hospiz Kassel in Wilhelmshöhe ist räumlich am Limit. Eine Erweiterung oder ein Umbau sind dort nicht möglich.
Bei der Zustimmung zum Bebauungsplan am neuen Standort standen die Grünen vor einer besonderen Abwägung:
„Dem Wert einer Wiesenfläche auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Notwendigkeit eines Hospizes, also eines Ortes der Würde und Begleitung am Lebensende. Der vorliegende Bebauungsplan ist das Ergebnis einer sorgfältigen Prüfung. Die Entscheidung wurde nicht leichtfertig gefällt, sondern die möglichen Standorte ausführlich betrachtet.“ Selina Holtermann, Sprecherin der Rathausgrünen für Stadtentwicklung
Auf der Suche nach alternativen innerstädtischen Orten wie unter anderem an der Murhardstraße oder der Mombachstraße hat sich laut Holtermann gezeigt, dass keine dieser Flächen die Anforderungen an Ruhe, eine naturnahe Lage und gute Erreichbarkeit erfüllen konnte.
Der neue Standort liegt eingebettet in eine bestehende Bebauung und ergänzt ein vorhandenes Wohngebiet.
„Die renaturierte Bachaue und die Gewässerrandstreifen bleiben vollständig unberührt und die Luftleitbahn bleibt erhalten, da das Gebäude sich in der Linie der Bestandsbebauung einfügt. Mit ein bis zwei Geschossen ist es deutlich niedriger als die umliegenden Gebäude.“ Selina Holtermann, Sprecherin der Rathausgrünen für Stadtentwicklung
Die Eingriffe in Vegetation und Bodenwerden vollständig kompensiert: durch Dach- und Fassadenbegrünung, durch Nisthilfen und vor allem durch eine standortnahe Ausgleichsmaßnahme.
Dr. Martin Hoppe-Kilpper, Stadtverordneter der Rathausgrünen aus Harleshausen, ging auf Kritik an der städtischen Klimarelevanzprüfung ein, „dass das Vorhaben vorwiegend negative Auswirkungen hat, da es zu einer Erhöhung der CO2-Emissionen beiträgt“. Er weist darauf hin, „dass selbstverständlich jedes Neubauvorhaben, gemessen am Status Quo, zu zusätzlichen CO2-Emissionen führt“.
Unddas gilt auch für alle Schulneu- und Schulausbauvorhaben, sämtliche Kita-Erweiterungen sowie den Bau von Schulmensen und Feuerwachen:
„Alle diese Vorhaben sind sinnvoll und auch notwendig. Es kommt jedoch darauf an, dass die Eingriffe und Auswirkungen auf Natur und Umwelt so gering wie möglich bleiben. Und das gilt auch für das zukünftige Hospiz am Geilebach, wo dieser Grundsatz nach meiner tiefen Überzeugung vorbildlich umgesetzt wird.“ Dr. Martin Hoppe-Kilpper, Klimaschutzpolitischer Sprecher der Rathausgrünen