Grüner Blick
06
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June
2025
Kassel will den Verkauf von Lachgas an Minderjährige im Stadtgebiet verbieten. Die Stadtverordneten haben einem entsprechenden Antrag der Rathauskoalition aus Grünen, CDU und FDP zugestimmt. Der Missbrauch von Lachgas als Partydroge unter jungen Menschen hat auch in Kassel stark zugenommen.
„Anders als viele denken, ist der Konsum von Lachgas, insbesondere der regelmäßige Konsum, alles andere als ungefährlich. Schon lange warnen Expert*innen vor den Risiken. Der kurze Spaß kann richtig schief gehen. Und dabei sind insbesondere junge Menschen gefährdet. Also genau die, für die wir eine besondere Verantwortung haben." Thomas Volmer, jugendpolitischer Sprecher der Rathausgrünen.
So besteht beim Konsum von Distickstoffmonoxid, so die chemische Bezeichnung von Lachgas, die Gefahr von Erfrierungen im Mund, Sauerstoffmangel, Ohnmacht und teilweise sogar neurologischen Schäden.
Dass Lachgas ohne jede Altersbeschränkung gekauft werden kann, sendet laut Volmer ein vollkommen falsches Signal. „Vollkommen zu Recht gibt es für Alkohol, Zigaretten und Cannabis strenge Altersbeschränkungen. Weil es beim Konsum immer Risiken gibt.“
Der Antrag sieht außerdem vor, zu prüfen, ob der Konsum von Lachgas auf Spielplätzen, vor Schulen und Kitas für Menschen aller Altersgruppen verboten werden kann. „Denn – ich glaube das muss ich nicht weiter ausführen – an diesen Orten hat Lachgas, genau wie alle anderen Drogen, definitiv nichts zu suchen.“ Kassel ist neben Frankfurt und Hanau die dritte hessische Großstadt, die ein solches Verbot beschlossen hat. „Wir fordern die Bundesregierung erneut auf, ein bundesweites Verbot für den Verkauf von Lachgas an Minderjährige sowie klare Regeln für den Konsum im öffentlichen Raum zu schaffen.“