Grüner Blick
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November
2024
Kassel braucht nach wie vor dringend bezahlbaren Wohnraum. Um einen guten Mix aus Sozialwohnungen, Genossenschaftswohnungen und frei vermieteten Wohnungen zu schaffen, haben die Stadtverordneten eine Leitlinie zur Umsetzung der Sozialwohnungsquote beschlossen. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung eine Mindestquote von 30 Prozent Sozialwohnungen festgelegt hat, haben sich die Bedingungen durch gestiegene Baukosten und Zinsen deutlich verschärft.
„Darum haben wir als Stadt reagiert und die Mittel für den sozialen Wohnungsbau auf das Zehnfache erhöht. Unsere Herausforderung bleibt jedoch, diese Mittel so effizient wie möglich zunutzen, um das Beste für unsere Bürger*innen herauszuholen. Es geht darum, mit klugen Maßnahmen mehr Wohnraum zu schaffen – und das braucht gezielte Planung“, Lucian Hanschke, Sprecher der Rathausgrünen für Wohnungspolitik
Aktuell tendieren Investoren dazu, mehr als die geforderte Quote zu erfüllen, und zielen darauf, teilweise bis 100 Prozent geförderte Wohnungen zu bauen. Projekte mit 100 Prozent geförderten Wohnungen für geringe Einkommen könnte laut dem Magistrat aber „städtebaulichen Zielen sowie einer nachhaltigen sozialverträglichen Durchmischung der einzelnen Quartiere entgegenstehen“. Während die Linken der Meinung sind, dass eine Deckelung der Sozialwohnungsquote auf 50 Prozent den Wohnungsbau unnötig begrenzt, vertreten die Rathausgrünen die Auffassung, dass eine kluge Deckelung effizienteren Wohnungsbau ermöglicht. Die Magistratsvorlage stellt laut Hanschke sicher, „dass wir den sozialen Wohnungsbau gezielt fördern und gleichzeitig die vorhandenen Mittel optimal einsetzen“.