Grüner Blick

11

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December

2025

Nachgefragt: Balkonkraftwerke, Bündnis für bezahlbares Wohnen und mehr

In der Fragestunde wollte Dr. Martin Hoppe-Kilpper wissen, wie das städtische Förderprogramm Balkonkraftwerke seit Beginn im Oktober 2024 durch die Stadt Kassel gefördert wurden. Stadtklimarätin Simone Fedderke antwortete, dass bisher 1.875 Anträge eingegangen und bewilligt worden seien. 15 davon kamen von Personen, die Leistungen nach SGB II beziehen.

 

Eva Koch fragte nach, an wen sich Bürger*innen wenden können, die verletzte oder verendete Tiere wie Waschbären oder Zugvögel auf ihrem Grundstück finden. Ordnungsdezernent Heiko Lehmkuhl wies darauf hin, dass es einige spezialisierte Unternehmen gebe. Tote oder verhaltensauffällige Tiere müssen laut Lehmkuhl beim Veterinäramt gemeldet werden. Aufgrund der Vogelgrippe gelte das aktuell besonders für Wasservögel. Man sollte sich immer beim Veterinäramt melden, wenn man sich unsicher ist.

 

Carsten Peters fragte nach dem Stand des Klimafahrplans. Stadtklimarätin Simone Fedderke antwortete, dass das Gesamtprojekt in drei Pakete untergliedert sei. Das Grobkonzept wurde Anfang des Jahres vorgestellt, die Treibhausgasbilanz wurde erstellt, und seit Juni arbeiten Gutachter*innen an einem konkreten Feinkonzept für den Klimafahrplan. Ein Zwischenstand werde am 16. Dezember im Klimaschutzrat präsentiert.

 

Natalie Sperl wollte wissen, wie das Bündnis für bezahlbares Wohnen derzeit arbeite. Fedderke sagte, dass das Bündnis ein zentrales Kommunikations- und Beteiligungsgremium rund um Wohnungsfragen sei und derzeit alle Wohnraumfragen und Akteur*innen aus Stadtverwaltung und Gesellschaft vernetze. Es arbeite in halbjährlich tagenden Gremien und Arbeitsgruppen.

 

Kerstin Linne fragte nach, wie der Stand bei den Umzügen ins Rathaus 2 ist. Fedderke antwortete, dass erste Umzüge von Ämtern abgeschlossen seien und weitere aktuell folgten. Die Umzüge aller Ämter sollen laut Fedderke noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Das Rathaus 2 ermöglicht es, die Verwaltung zu zentralisieren und laufende Kosten durch wegfallende Mietverträge zu senken.

Christine Hesse wollte wissen, wie sich das Verhältnis der neuen Gasanschlüsse zur Gebäudebeheizung im Vergleich zu den neuen Wärmepumpenanschlüssen von in den letzen Jahren entwickelt hat. Fedderke gab an, dass es 2023 zehn Neuanschlüsse für Gasheizungen und 111 Neuanschlüsse für Wärmepumpen, 2024 66 Neuanschlüsse für Gasheizungen und 269 für Wärmepumpen und 2025 30 Neuanschlüsse für Gasheizungen und 475 für Wärmepumpen gegeben habe.

 

Lucian Hanschke wollte wissen, wie groß das Ausmaß der Schäden der stadteigenen Infrastruktur (Gebäude, Verkehr, Versorgung) durch das Unwetter am 22. Juni 2023 in Kassel unter Einbeziehung der Schäden der städtischen Unternehmen wie KVV und GWG war, wenn nur Schäden über 100.000 Euro berücksichtigt werden. Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller nannte einen Gesamtschaden an städtischen Gebäuden in Höhe von circa 12,6 Millionen Euro. Bei der KVG liegt der Schaden bei vier Millonen Euro, bei den Städtischen Werken bei 500.0000 Euro, bei den Städtischen Werken Energie & Wärme bei 200.000 Euro, bei der GNH bei 850.000 Euro und bei der GWG bei 3.645.000 Euro. Bei der Städtischen Werke Netz- und Service und am Müllkraftheizwerk habe es nur Schäden unter der 100.000-Euro-Schwelle gegeben.

Hanschke fragte nach, wie wahrscheinlich solche Schäden in Zukunft sind. Schoeller antwortete, dass Klimafolgeschäden jederzeit möglich seien. Auch deshalb treffe die Stadt so viele Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur Klimaanpassung, um Schäden so gut wie möglich zu verhindern oder abzumildern.

 

Ruth Fürsch fragte nach, wie sich der kinder- und jugendpsychiatrische Dienst der Stadt Kassel seit seiner Einrichtung entwickelt hat. Jugenddezernentin Nicole Maisch sagte, dass der Dienst zum 1. Juni 2024 offiziell eingerichtet wurde, die Arbeit aber bereits etwas länger laufe. Das multiprofessionelle Team (Medizin, Pflege, Sozialarbeit und mehr) kümmert sich um Diagnostik und Beratung bei Kindern und Jugendlichen, Fallberatungen, Beratungen von Familien bei Notlagen, Fachberatungen für Einrichtungen wie Schulen und Netzwerken. Seit der Eröffnung habe es 641 Fachberatungen mit Kindern und Familien sowie 315 Fachberatungen mit Institutionen gegeben.

Auf die Nachfrage, um welche Herausforderungen es am häufigsten geht, antwortete Maisch: Suizidneigungen, Schulabsentismus und Magersucht. Fürsch wollte außerdem wissen, ob abzusehen sei, dass sich der Schwerpunkt künftig verschieben werde. Maisch erklärte, dass der aktuelle Schwerpunkt eine Krisenhilfe für Eltern sei. Das werde erstmal so bleiben. Es sei nicht abzusehen, dass sich der Zustand der Kinder und Jugendlichen kurzfristig stark verändern wird.

 

Katharina Griesel wollte wissen, welche konkreten Verbesserungen durch das städtische Übergangsmanagement beim Übergang von der Schule in den Beruf erreicht werden. Maisch antwortete, dass es eine seit vielen Jahren eingeübte Institution sei, um Schüler*innen nach ihrem Haupt- oder Realschulabschluss in Ausbildungen oder Berufe zu überführen. Mehr als 60 Prozent der Jugendlichen gingen nahtlos in eine weiterführende Schule über, etwa 63 Prozent der anderen beginnen laut Maisch direkt eine Ausbildung. Somit werden etwa 98 Prozent der Jugendlichen erfolgreich vermittelt. Die betroffenen Schüler*innen bewerten das Übergangsmanagement als wichtige Hilfe. Vor allem die Möglichkeit eines Betriebspraktikums werde als sehr hilfreichbewertet.

 

Thomas Volmer fragte nach, welche Projekte aus dem Kinder- und Jugendforum 2024 in diesem Jahr bereits erfolgreich umgesetzt werden konnten. Maisch gab zur Antwort, dass es bei allen Vorhaben Fortschritte gebe.

Für den Schulhof der Henschel-Schule wurden neue Module für das dortige Klettergerüst angeschafft. Ein neuer Rutschenturm für die Bossentalschule wurde von der Stadt mitfinanziert. Am Skateplatz bei Dock 4 stehen bauliche Maßnahmen an.

Für die Jugendräume Wesertor gab es einen Workshop in der Freestylehalle, um sich an der Gestaltung des Stadtteils zu beteiligen. Außerdem bietet der dortige Sporthof Fitnessmöglichkeiten nach Schulschluss an. Zur Verkehrssituation gab es ausführliche Gespräche. Die Straßenverkehrsordnung verhindert die Umsetzung der gewünschten Maßnahmen. Allerdings gibt es Überlegungen, abschnittweise Tempo 30 einzuführen.

An der Heinrich-Schütz-Schule gab es Gespräche zwischen Stadt und Schülervertretung. Es wurde eine Konzeptstudie für den Schulhof erstellt, da der Denkmalschutz dies erfordert. Sie ist Grundlage für weitere Verbesserungen. Eine Sitzpyramide wurde repariert. Weitere Verbesserungen wie Bepflanzung, neue Tischtennisplatten, Entsiegelung, neue Bänke und Tische sowie neue Linien für das Fußballfeld sind in Planung. Außerdem wird geprüft, ob ein Zaun um das Fußballfeld angebracht werden soll.