Grüner Blick
06
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June
2025
Die Stadtverordneten haben sich einstimmig gegen die geplanten Streckensperrungen der Deutschen Bahn während der kommenden documenta in zwei Jahren ausgesprochen. Der gemeinsame Antrag der Jamaika-Koalition und der SPD bekräftigt den Magistrat darin, sich weiterhinbei der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium für eine Verschiebung der Sanierungsarbeiten einzusetzen. Die Bahntochter DB InfraGo plant, ab Mai 2027 vier Bahnstrecken zu sperren, um sie instand zu setzen. Das Vorhaben hat großen Einfluss auf die Erreichbarkeit Kassels während der documenta 16, die vom 12. Juni bis 19. September 2027 stattfindet. Die Kritik richtet sich ausdrücklich nicht gegen die Maßnahme an sich - sondern gegen den geplanten Zeitpunkt.
„Ich hoffe sehr, dass die verantwortlichen Planer*innen unsere weltweit bedeutsame Ausstellung schlicht nicht präsent hatten, als sie die Zeitpläne erarbeitet haben. Inzwischen haben sie deutliche Rückmeldungen zum Thema erhalten und es ist ja noch genug Zeit, das Fenster für die Umsetzung der Maßnahmen zu verschieben.“ Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin der Rathausgrünen.
Koch wies darauf hin, dass die documenta-Verantwortlichen das Ziel verfolgen, eine nachhaltige Ausstellung zu präsentieren. „Eine klimafreundliche Anreise mit der Bahn ist da eine wichtige Voraussetzung. Auch wenn der überregionale ICE-Verkehr von der geplanten Maßnahme offensichtlich nicht erheblich eingeschränkt werden soll, ist es aus Sicht der documenta schlicht nicht tragbar, den Netzknoten Kassel während der Ausstellung abzuhängen.“