Grüner Blick
04
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September
2025
Die Umgestaltung des Sterns soll im Rahmen des Innenstadtkonzepts erfolgen und der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans weiter diskutiert werden. Ein Antrag der Linken zu diesem Thema erhielt in der Stadtverordnetenversammlung keine Mehrheit. Darin wurde der Magistrat aufgefordert, einfach die Fußgängerzone vom Stern bis zum Holländischen Platz zu verlängern. Auch wenn der gesamte Bereich zwischen Universität, Stern, Altmarkt und Werner-Hilpert-Straße stark vom Autoverkehr belastet wird, löst der im Antrag genannte simple Vorschlag aus grüner Sicht nicht ein komplexes Problem.
„Änderungen werden kommen, und es wird Verbesserungen geben, darauf freuen wir uns. Den Antrag der Linken braucht es dafür nicht." Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin
Einen wichtigen planerischen Ansatzbietet laut Koch das Innenstadtkonzept. Es wurde unter breiter Öffentlichkeitsbeteiligung entwickelt und soll demnächst in den Gremien vorgestellt werden. „Hier werden unter anderem die Aspekte Verbesserung der Aufenthaltsqualität zum Beispiel durch Begrünung und Gestaltung von Stadtplätzen angesprochen“, erklärt Koch. Sie weist darauf hin, dass es bereits seit diesem Frühjahr die geforderte Wiederbelebung der Gastronomie-Flächen im Straßenraum gibt. Die Untere Königsstraße ist nun zwar nicht vollständig für den Autoverkehr gesperrt, aber es ist eine Spur entfallen, um Platz für die Außengastronomie zu schaffen.
„Das verbessert auch die Situation für die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind. Es stehen mehr Flächen für den Fußverkehr zur Verfügung stehen.“ Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin
Koch ist klar, dass Haltungen und Auffassungen zur Priorisierung verschiedener Verkehrsarten sehr unterschiedlich sind – sie macht aber deutlich:
„Uns Grünen ist es am wichtigsten, dass die umweltfreundlichen Rad- und Fußverkehre bevorzugt werden. Wir wollen Kassel von der autogerechten Stadt der 1950er-Jahre zu einer lebenswerten Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Menschen entwickeln.“ Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin
Für sie ist es aber auch wichtig, die Interessen aller Menschen im Blick zu haben – auch derer, die mit dem Auto unterwegs sind, wie zum Beispiel Berufspendler*innen. Die kommunale Verkehrswende funktioniert aus Sicht der Grünen nur, wenn man alle Interessen berücksichtigt. Die Verkehrsbelastung am Stern zu reduzieren, funktioniert laut Koch mit der simplen politischen Forderung nicht, dafür zu sorgen, dass am Stern weniger Autos fahren. „Wir müssen den Menschen gute Alternativen anbieten, damit sie ihr Auto stehen lassen können und nicht einfach nur Fahrspuren sperren.“